Bahnhöfe stehen seit jeher für „melting pots“ von Menschen, Kulturen, Religionen, Vergangenheit und Zukunft. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die einst unscheinbaren Gebäude zu eindrucksvollen, innovativen Repräsentanten der Stadt. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung erfüllten sie rückbesinnend auch notwendig gewordene soziale Bedürfnisse und Zwänge. Reisen, dem Alltag entfliehen und Neues kennenlernen, emotionale und geografische Grenzüberschreitungen wurden unabhängig von einst höfischer „Erlaubnis“ möglich und betonten ein neues Gefühl der Freiheit und Selbstbestimmung. Doch wie wird unsere eigene Identität durch diese Mobilität beeinflusst, wo können wir uns neu verorten und wie neu orientieren, um die Idee von Europa aktiv zu leben? 

Im Rahmen unsere europäischen Projektes Rail2Dance, unterstützt durch den European Creativ Fund, wollen wir alle ankommenden Reisende in Chemnitz willkommen heißen! In Form von einem Flashmob haben wir Jung und Alt mobilisiert, tänzerisch das einstige, faszinierende Flair früherer Zeiten in die eher tristen Bahnhöfe von heute zu holen.  

Idee und Konzept: Sabrina Sadowska

Choreographen:innen: Savanna Haberland, Sascha Paar, Michal Sandor, Adrian Wanliss, Sabrina Sadowska