Tanzende Nachbarn
Das Projekt „Tanzende Nachbarn“ ist eine Initiative, die von Chemnitz 2025 ins Leben gerufen wurde, um ältere Menschen durch Tanz und Bewegung zu aktivieren und miteinander zu verbinden.
Ein Tanzprojekt für alle Generationen
Im Rahmen von Chemnitz 2025, der Europäischen Kulturhauptstadt, vereint das Projekt „Tanzende Nachbarn“ Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Kulturen durch die universelle Sprache des Tanzes. Initiiert vom Team Generation, richtet sich das Programm insbesondere an ältere Menschen, die in wöchentlichen Tanzkursen ihre körperliche Präsenz und Beweglichkeit fördern.
In der Hartmannfabrik nehmen derzeit 90 Senior:innen daran teil, während eine weitere wöchentliche Tanzklasse beim Ballett der Theater Chemnitz angeboten wird. Terrry Pedersen Pfeiffer, eine ehemalige Balletttänzerin mit umfassender Erfahrung in Tanzpädagogik, betont die Bedeutung der gemeinsamen Bewegung: „Wir bewegen uns gemeinsam. Darum geht es. Und das heißt, wir mobilisieren unsere Körper erstmal. Wir lernen zu atmen und stabil zu stehen.“ Ihre Kurse legen besonderen Wert auf Körperhaltung, Atmung und soziale Interaktion, um den Teilnehmenden ganzheitliches Wohlbefinden zu ermöglichen.
Anstehender Autritt! Tanzende Nachbarn auf dem Tag der Älteren
Auf dem Tag der Älteren im Kulturkaufhaus DAStietz werden die Tanzenden Nachbarn ihre Tanzperformance erstmals öffentlich zeigen. Weitere Auftritte sind unter anderem beim Opening des Kulturhauptstadtjahres am 18.1.2025 und im Verlaufe des Jahres geplant.
Di, 08.10. – 12:00 Uhr und 13:30 Uhr – DAStietz, Moritzstr. 20, 09111 Chemnitz
Ein besonderes Highlight des Projekts sind die drei Intensiv-Workshops, die in Zusammenarbeit mit den japanischen Choreograf:innen Yoko Ando, eine ehemalige Tänzerin der weltbekannten Forsythe Company und Ryu Suzuki, Tänzer und Choreograf bei Dance Base Yokohama stattfinden. Der erste dieser Workshops fand Ende Mai 2024 in der Hartmannfabrik statt, an dem 60 ältere Menschen aus Chemnitz teilnahmen, der zweite fünftägige Intensivworkshop folgte Anfang September 2024.
Diese Workshops stellen einen interkulturellen Austausch dar, bei dem die künstlerische Zusammenarbeit zwischen den japanischen Gästen und den Chemnitzer Teilnehmenden im Vordergrund steht. Die japanische Expertise, insbesondere im Umgang mit einer alternden Bevölkerung, ist eine wertvolle Bereicherung für das Projekt. In Japan, wo die demografische Entwicklung hin zu einer älteren Bevölkerung schneller voranschreitet als in Deutschland, existieren bereits umfangreiche partizipative Angebote für ältere Menschen. Diese Erfahrungen flossen maßgeblich in die Gestaltung der Workshops ein, die darauf abzielen, ältere Menschen durch Tanz aktiv und gesund zu halten
Die Kooperation mit Dance Base Yokohama soll über die drei geplanten Intensiv-Workshops hinaus fortgeführt und langfristig etabliert werden. Ziel ist es, eine enge Zusammenarbeit zwischen Chemnitz 2025 und dem Festival Tanz | Moderne | Tanz unter der Leitung von Ballettdirektorin Sabrina Sadowska zu schaffen. Zur Eröffnung von Chemnitz 2025 am 18. Januar 2025 ist bereits ein erster gemeinsamer Auftritt geplant, gefolgt von mehreren weiteren Aufführungen im Verlauf des Kulturhauptstadtjahres. Alexandra Takats und Michal Sandor aus dem Programmteam von Chemnitz 2025 berichten von der überwältigenden positiven Resonanz: „Eine wichtige Rückmeldung der Teilnehmenden war, dass sie die Begegnung mit den beiden professionellen Tänzern als einen Austausch auf Augenhöhe empfunden und gespürt haben, wie schnell durch diese gemeinsame Aktivität auch Gemeinschaft entstehen kann.“
Die Workshops und Tanzkurse ermöglichen es den Teilnehmenden, neue Bewegungsformen zu erlernen, soziale Kontakte zu knüpfen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dabei steht immer der Gedanke im Vordergrund, dass Tanz Menschen verbindet – unabhängig von Alter, Erfahrung oder Herkunft. Zur Eröffnung von Chemnitz 2025 ist bereits ein erster gemeinsamer Auftritt der verschiedenen Gruppen geplant, der ein Höhepunkt des Kulturhauptstadtjahres werden soll.
Durch die Förderung des EU-Japan Fest Committee wird das Projekt nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch international unterstützt, was die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für den kulturellen Austausch unterstreicht. Das Projekt „Tanzende Nachbarn“ zeigt, wie Tanz als verbindendes Element genutzt werden kann, um Menschen unterschiedlicher Kulturen und Generationen zusammenzubringen und sie gemeinsam in Bewegung zu halten.
Terrry Pedersen Pfeiffer erläutert abschließend: „Wir möchten den Teilnehmenden zeigen, wie sie trotz körperlicher Einschränkungen Bewegungen umsetzen können. Unsere Kurse sind so gestaltet, dass jeder mitmachen kann, unabhängig von den individuellen Voraussetzungen. Der soziale Aspekt ist dabei genauso wichtig wie die körperliche Bewegung.“ Mit dieser ganzheitlichen Herangehensweise leistet „Tanzende Nachbarn“ einen bedeutenden Beitrag zur Förderung des Wohlbefindens und der sozialen Integration älterer Menschen in Chemnitz.
Weitere Informationen finden Sie auf der Chemnitz 2025 Webseite.
Bilder: Peter Rossner, Tarah Pfeiffer, Michal Sandor, Terrry Pedersen Pfeiffer
TANZbüro und der Verein TANZ | MODERNE | TANZ e.V. wird ermöglicht mit freundlicher Unterstützung aus Mitteln der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Mittel der kommunalen Kunst und Kulturförderung der Stadt Chemnitz wie aus Mitteln aus dem Kulturhauptstadtbudget.