DECAY

Astrid Boons

(Belgien)

Do, 17.06.2021 | 20.00 – 21.30 Uhr | Schauspielhaus

20,- €, erm. 11,- € | Ticket buchen

Das Solo DECAY von Astrid Boons entstand 2018 in der Residenz Dans I Nord in der Provinz Norrbotten in Nordschweden. In einer Welt, die besessen ist vom Gedanken der ewigen Jugend, stellt Astrid Boons Zerfall und Alter in den Mittelpunkt von Decay. Das innere Bewusstsein ist eingeschlossen und versucht, den nicht reagierenden physischen Körper zu erreichen und kämpft darum, angesichts der Grenzen des Körpers nicht aufzugeben. Der Verfall stellt einen Prozess dar, bei dem oberflächliche Perfektion zu einer Illusion wird, um die Zeit anzuhalten.

In den Arbeiten von Astrid Boons wird der Körper als Entdeckungsraum betrachtet, als Territorium mit fragilen Grenzen, die sich in andere physische Räume und Realitäten ausdehnen. Durch lange Improvisationen, die Ausdauer erfordern, versuchen ihre kreativen Prozesse, die Körper der Darsteller:innen von ihrer Bedeutung zu befreien und wissen zu erwerben, damit sie später aus einem neuen Sinnesraum wieder auf die Welt treffen können. Verkörperung, Erinnerung, Identität und Koexistenz sind wiederkehrende Themen in ihrer Arbeit, poetisch und ausdrucksstark. Als Reaktion auf Krisenzustände der Gegenwart ist Astrid Boons Arbeit bemüht, tief verkörperte Empfindungen als Erinnerungen an unsere Menschlichkeit zu kommunizieren und die Realität in einem aktiven und wachen Zustand zu konfrontieren.

Choreografie und Konzept: Astrid Boons
Musik: Miguelángel Clerc Parada
Lichtdesign: Thomas Linden
Tanz: Spencer Dickhaus
Dauer: 60 Minuten
Produktion: Dans I Nord und Korzo

Astrid Boons wurde 1988 in Antwerpen / Belgien geboren. Nach ihrer Tanzausbildung an der königlichen Ballettschule in Antwerpen folgte ein Studium bei Codarts in Rotterdam. Als Tänzerin wirkte sie bei der Dansgroep Amsterdam, dem Nederlands Dans Theater und der GöteborgsOperans Danskompani mit. 2017 und 2018 war sie Gast beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. In ihrer Tänzerinnen-Laufbahn arbeitete sie mit vielen berühmten Choreograf:innen zusammen wie Saburo Teshigawara, Jiří Kylián, Paul Lightfoot, Sol Léon, Ohad Naharin, Hans Van Manen, Johan Inger, Ina Christel Johannessen, Michael Keeghan-Dolan, Iván Pérez, Marina Mascarell, Richard Siegal, Marie Chouinard, Alexander Ekman, Itzik Galili und Regina Van Berkel. Den Auftakt zu Astrid Boons choreografischer Laufbahn bildete im Jahr 2014 das Stück Alina, welches beim internationalen Wettbewerb für Choreografie in Hannover das Finale erreichte. Seit 2017 ist sie Hauschoreografin am Korzo Theater in Den Haag. Im gleichen Jahr erhielt sie den BNG Bank Dansprijs und den Piket Kunstprijs für Nachwuchstalente in den Niederlanden.  Ihre erste abendfüllende Produktion Fields wurde im Februar 2019 am Korzo Theater in Den Haag uraufgeführt. Astrid Boons hat über ihre tänzerische und choreografische Laufbahn hinaus einen Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte und Philosophie.