Mi, 16.06.21| Do, 17.06.21 | Fr, 18.06.21 | jeweils
15.00 + 16.00 Uhr | Fritz-Heckert-Gebiet
Bus 52: Arno-Schreiter-Straße (Haltestelle)
15.00 + 16.00 Uhr | Bernsdorf
Tram 3: TU Campus (Haltestelle)
15.30 + 16.30 Uhr | Brühl – ZUHAUSE
Tram 3/4: Omnibusbahnhof (Haltestelle)
15.30 + 16.30 Uhr | Sonnenberg – Lessingplatz
Bus 21: Lessingstr. (Haltestelle)
Chemnitz ist geprägt von der industriellen Revolution und nennt sich heute Stadt der Moderne. 80 % der Innenstadt wurden zwei Monate vor Kriegsende 1945 zerstört; seither hat der Stadtkern nicht wieder sein pulsierendes Leben erreicht. 1953 wurde Chemnitz in Karl-Marx-Stadt umbenannt und nach der politischen Wende wieder in Chemnitz zurückbenannt. Das Wohnbauprogramm der DDR hatte sich nicht auf die Innenstadt konzentriert, sondern vielmehr neue große Wohngebiete errichtet. Mit der Wende kamen der Strukturwandel und die Weiterentwicklung der Innenstadt. Es entstanden viele Quadratmeter Einzelhandelsfläche, die es aber nicht vermochten, die Innenstadt mit neuem Leben zu füllen. Das Leben findet im Quartier statt: in den Wohngebieten, in den anonymen Plattenbauten, wo sich eigene Narrative herausbilden und unterschiedliche soziale Schichten aufeinandertreffen. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele kulturelle und soziale Aktivitäten lahmgelegt wurden. Das Projekt MADE IN CHEMNITZ – Beweg DEIN Quartiert! bringt Tanz und Performance auf die Straße.
Für das Projekt MADE IN CHEMNITZ 20∙21 hat Ballettdirektorin Sabrina Sadowska die Choreograf:innen Anne Le Batard (Frankreich), Daniel Morales Pérez (Spanien), Willi Dorner (Österreich) und David Blazquez (Spanien) nach Chemnitz eingeladen, um zusammen mit den Tänzer:innen des Ballett Chemnitz und Guests den Kontakt mit den Bewohnern vierer Quartiere zu erforschen. Zusammen entstehen Interventionen und Performances im öffentlichen Raum im Rahmen des Festivals TANZ | MODERNE | TANZ 2021.
Kulturquartier – Brühl (immer 15.30 + 16.30 Uhr)
Choreografie, Inszenierung und Ausstattung: David Blazquez (Spanien)
Tanz: Soo-Mi Oh, Nicola Brockmann, Rayanne Guimarães Ribeiro, Alejandro Guindo Martín, Milan Maláč, Sascha Paar
Kulturquartier – Sonnenberg (immer 15.30 + 16.30 Uhr)
Choreografie, Inszenieren und Ausstattung: Willi Dorner (Österreich)
Tanz: Anna-Maria Maas, Mariam Alemany Romero, Emily Griesbach, Emilijus Miliauskas, Kirill Kornilov, Levin Mischel
Kulturquartier Markersdorfer Oase – Fritz-Heckert-Gebiet (immer 15.00 + 16.00 Uhr)
Choreografie, Inszenierung und Ausstattung: Anne Le Batard (Frankreich)
Tanz: Sandra Ehrensperger, Savanna Haberland, Ayda Frances Guneri, Elena Zanato, Benjamin Kirkman, Ivan Cheranev, Dan Ozeri
Kulturquartier – TU Campus – Reichenhainer Straße – Bernsdorf (immer 15.00 + 16.00 Uhr)
Choreografie, Inszenierung und Ausstattung: Daniel Morales Pérez
Tanz: Nela Mrázová, Valeria Gambino, Raul Arcangelo, Roberto Calabrese, Leonardo Fonseca
„Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.“
Projektpartner: TANZ | MODERNE | TANZ e.V. – Förderverein für zeitgenössischen Tanz Chemnitz, TANZbüro Chemnitz, Festival TANZ | MODERNE | TANZ und die Städtischen Theater Chemnitz
David Blazquez stammt aus Don Benito (Spanien) und absolvierte seine Tanzausbildung an den Staatlichen Ballettschulen in Murcia und Madrid. Sein erstes Engagement erhielt er 1995 am Ballet Clásico de Madrid, 1997 wechselte er zum Gavina Ballet in Barcelona. Von 1998 bis 2001 tanzte er am Nordharzer Städtebundtheater in Halberstadt und ging anschließend zum Ballett Vorpommern. Seit der Spielzeit 2005/2006 gehört er zum Ballettensemble der Staatsoper Hannover und tanzte u. a. in Choreografien von Mats Ek, Marko Goecke, Nacho Duato, Hans van Manen, Johan Inger, Nils Christie, Mauro Bigonzetti und William Forsythe. Seit 2008 entstanden die ersten Choreografien für die Reihe „New Steps“ in Hannover, für das „San Francisco Dance Film Festival“, für die Tanztage Hameln, für das Ballett Vorpommern und 2018 auch für das Ballett Chemnitz.
Willi Dorner, geboren in Baden bei Wien, erhielt eine vielseitige Ausbildung als Tänzer und Tanzpädagoge in Österreich. Nach Engagements in Österreich, Paris und New York gründetet er 1999 seine eigene Kompanie, die Cie. Willi Dorner.Neben seinen international gezeigten Tanz-Performances ist Willi Dorner interessiert, Veranstaltungen zu kreieren, die dem Publikum die Möglichkeit neuer Erfahrungen, Einsichten und eine differenzierte Wahrnehmung des täglichen Lebens geben. Seine interdisziplinären Arbeiten entstehen in Zusammenarbeit mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen aus den verschiedensten Gebieten. Die Projekte der Cie. Willi Dorner waren u. a. zu Gast bei den Wiener Festwochen, Wien Modern, Theater der Welt Essen, Crossing the Lines New York u. v. m.
Anne Le Batard gründete nach ihrer Karriere als Tänzerin in Brüssel und Marseille 1994 die Compagnie Ex Nihilo. Sie befasst sich insbesondere mit der Beziehung zwischen Tänzer:innen und Tanz zum Raum wie auch zum Zuschauerraum. Durch das Erforschen des öffentlichen Raums hat sie ihre ganz eigene Handschrift entwickelt. Jean-Antoine Bigot wirkte in Frankreich und Belgien als Tänzer, bis er sich 1997 der Compagnie Ex Nihilo anschloss. Seitdem teilt er sich die künstlerische Leitung mit Anne Le Batard. In Zusammenarbeit entstanden bereits mehr als 15 Projekte für Ex Nihilo. Anliegen der Gruppe ist, einerseits Öffentlichkeit und Kunst zu verbinden und andererseits neue Elemente der Kunst in den Tanz einfließen zu lassen. Die Tanzgruppe widmet sich besonders Langzeitprojekten, die sie durch Workshops, Kurse und Begegnungen mit dem jeweiligen Publikum teilt. Seit 2016 gilt Ex Nihilo als wichtiger Partner europäischer Kreativprojekte für zeitgenössischen Tanz an besonderen Aufführungsorten.
Daniel Morales Pérez studierte Tanz und Choreografie am Institut del Teatre Dansa in Barcelona. Es folgten verschiedene Gastengagements in Spanien und Festengagements beim Ballett am Theater Vorpommern, Tanztheaterensemble des Tiroler Landestheaters Innsbruck und Landestheater Linz. Seit 2015 arbeitet er als freischaffender Choreograf und ausgebildeter Tanzdozent. Bisher entstanden Choreografien u. a. für das Ballett Vorpommern, das Tiroler Tanztheater, das Ballett Linz. Er choreografierte u. a. die Tanzabende Bluthochzeit, Carmen, Nussknacker, Cinderella am Theater an der Rott. Mit seinem selbst gegründeten Verein „Tanz bei mir“ entwickelt er zudem immer wieder neue Produktionen, wie u. a. Bei mir sind wir drei, Nicht ganz mein Schatz, Ohne Schlüssel. In der Spielzeit 2018/2019 entstanden seine erste Regiearbeiten wie West Side Story für das Theater Bad Hall. Im selben Jahr wurde er auch als bester Choreograf für Der Reigen am Theater an der Rott nominiert.